Colourful Balling in der Händelstadt - Ein doppelter Rückblick

Teilnehmer des Projekttags in Aktion während der Teamplay-Phase // Foto: BVSA

Colourful Balling in der Händelstadt - Ein doppelter Rückblick

Mitte Dezember machte Colourful Balling auch in Halle halt: Mit diesem Artikel möchten wir auf das vorerst letzte Event der ersten Reihe zurückblicken und einen Blick in die Zukunft werfen.

Nach Events in Dessau, Osterwieck, Elbingerode und Aschersleben fand am 10. Dezember 2016 das letzte Colourful Balling-Event des Jahres 2016 in Halle statt. Damit stand auch die Händelstadt in der Weihnachtszeit unter dem Stern der basketballerischen Miteinanders. So setzten sich die Basketballer der USV Halle Rhinos aktiv mit dem Thema der „sportlichen Integration“ auseinander und veranstalteten im Rahmen des BVSA-Projekts „Colourful Balling - Playing Basketball together“ einen eigens gestalteten Projekttag.

Buntes Treiben in Halles Herzen

Die Veranstaltung fand im Zentrum von Halle, in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule „Friedrich List“, von 10.00 bis 15.00 Uhr statt. Mit viel Kreativität und Detailliebe wurde der Projekttag umgesetzt. So wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Anmeldung farbige Zettel ausgegeben, die zur späteren Teambildung dienen sollten. Auch stand allen Sportlern eine Kleiderspende-Station zur Verfügung, in der man entweder Sportkleidung abgeben oder sich mit neuen Sachen ausrüsten konnte. Ein Basar mit Obst und Kuchen lud zum gemeinsamen Austausch ein und am Infopoint konnten sich die Basketballbegeisterten näher mit dem Sportangebot des USV Halle vertraut machen. Hier fanden sich Informationen über Trainingszeiten und Angeboten zum Mitmachen wieder. Auch konnte man sich zu „Colourful Balling“ und dem Projektpartner „Integration durch Sport“ informieren. Das Programm des DOSB und des Landessportbundes Sachsen-Anhalt fördert den BVSA bei seiner Integrationsmaßnahme.

Alle Teilnehmer waren mit Ehrgeiz bei dem Event dabei und hatten Spaß an der Aktion. Gemeinsam wurden Wurfspiele zum Kennenlernen durchgeführt und natürlich bei guter Musik in gemischten Mannschaften mit eigens kreierten Teamnamen Basketball gespielt. Am Ende erhielten dann die Spielerinnen und Spieler noch kleine Präsente der Saalesparkasse und Freikarten für Spiele der 1. Herren der USV Halle Rhinos überreicht.

Integration geht nur gemeinsam und vernetzt

All dies sollte dazu beitragen, die Zurückhaltung der Geflüchteten zu senken, sie willkommen zu heißen und somit den Weg zum organisierten Sport zu erleichtern. Insgesamt nahmen an der Veranstaltung 19 Sportbegeisterte teil - rund die Hälfte davon mit Migrationshintergrund. Aktiv beteiligte sich an dem Projekttag beispielsweise das S.C.H.I.R.M.-Projekt der Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“ mit Jugendlichen aus Afghanistan und Syrien, die durch einen Sozialarbeiter betreut wurden. Das Projekt wurde im Vorfeld durch die Zuständigen mit einer breit angelegten Netzwerkarbeit beworben. Angefangen bei den „großen Knotenpunkten“, wie den Integrationsbeauftragten der Stadt Halle, der Integrationslotsin des SSB Halle, über die Koordinierungsstellen und dem „WELCOME Treff“ der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis e.V. bis hin zu kleinen Zusammenkünften wie den regelmäßigen Treffs der „Goldenen Rose Halle“ wurde genetzwerkt und die Veranstaltung aktiv beworben. Auch die Gemeinschaftsunterkünfte der Stadt wurden über die bevorstehende Veranstaltung informiert.

Die erste Aufgabe der gelosten Teams war die Namensfindung: der Kreativität waren dabei keine grenzen gesetzt // Foto: BVSA

Feedback der Organisatoren

Am Ende des Tages resümierte Marcus Zawatzki, der als ehrenamtliches Mitglied des Sektionsvorstands des USV Halle die AKtion maßgeblich mitgestaltete, wie folgt: „Es war ein tolles Projekt und wir konnten für uns und weitere, eigene Projekte einiges lernen und mitnehmen. Ziel soll es sein, auch in den nächsten Jahren verschiedene Integrationsprojekttage durchzuführen. An dieser Stelle möchte wir, die Sektion Basketball des USV Halle e.V., uns bei den Helfern und Unterstützern bedanken, die bei der Konzeptionierung und Durchführung des Projekttages mit viel Engagement unterstützt haben“.

Arik Schumann, der das Projekt von Verbandsseite koordiniert und sich bei allen bisherigen Events vor Ort engagierte, hatte jedoch auf eine größere Anteilnahme gehofft: „Leider blieb der ganz große Ansturm bei diesem Projekttag aus. Schade finde ich es insoweit, dass die Veranstaltung ein enormes Potenzial gehabt hat, das leider nicht voll genutzt werden konnte, bedenkt man die Anzahl der in Raum Halle untergebrachten geflüchteten Menschen. Ich denke, auch wir können aus Fehlern, die wir bei der Vorbereitung gemacht haben lernen und versuchen sie das nächste Mal zu vermeiden."

Ende der ersten Phase von Colourful Balling

Der Projekttag der USV-Nashörner bildete den Abschluss des Projektes „Colourful Balling“ für das Jahr 2016 und markierte gleichzeitig das Ende der ersten Projektphase. "Nachdem die Idee auf der Klausurtagung im Januar 2016 entstanden ist, haben wir binnen kurzer Zeit Kontakte geknüpft und eine erstes Pilotprojekt im März stattfinden lassen. Mit insgesamt sechs Projekttagen im Jahr 2016 ist es uns gelungen, auf die akute, schwierige Lage der Geflüchteten zu reagieren und somit einen gesellschaftlichen Beitrag zur Integration in Sachsen-Anhalt zu leisten. An der Stelle geht ein ausdrücklcihes Dankeschön an Arik Schumann, der die Idee maßgeblich vorangetrieben und die einzelnen Projekttage erfolgreich durchgeführt hat. Auch bedanken wir uns bei den vielen Helfern vor Ort im Land.", reflektiert Thomas Schaarschmidt als Vorsitzender des BVSA das Gesamtprojekt.

Das Projekt geht weiter - wenn auch mit geändertem Kurs

Aktuell wird durch den BVSA und den Mitarbeitenden des Programms „Integration durch Sport“ eine ausführliche Evaluation durchgeführt. Anschließend wird darüber entschieden, ob und in welcher Form das Projekt weitergeführt werden kann. Beide Seiten sind bestrebt, „Colourful Balling“ weiterzuführen. Das Projekt an dieser Stelle gänzlich zu beenden, würde einen Verlust von vielen gesammelten Erfahrungen bedeuten und nicht der gesellschaftlichen Gesamtsituation entsprechen.

Gegenwärtig prüfen wir, pro Saison ein bis zwei Projekttage durch den BVSA zentral zu veranstalten und durch eine längerfristige Planung den Output noch mehr zu erhöhen. Vereine, die sich aktiv mit der sportlichen Integration auseinandersetzen wollen und in diesem Zuge einen subventionierten Projekttag ausrichten möchten, können jedoch jederzeit beim Projektverantwortlichen des BVSA, Arik Schumann, unter arik.schumann@bvsa.de ihr Interesse bekunden.