#dunkbar - Nr. 17: Christos Christakis und sein Leben rund um den Basketball
In der 17. Ausgabe von #dunkbar bringt euch BVSA-Referent Paul Haring die nächste ehrenamtlich tätige Person aus unserer Basketball-Familie im traditionellem Interviewformat näher. Auf diesem Wege möchten wir weiterhin einen wichtigen Teil zur Anerkennungskultur des Ehrenamts im BVSA beitragen und euch Personen näherbringen, die ihr vielleicht noch nicht persönlich getroffen habt oder die euch nur aus Spielberichten, dem Saisonheft oder E-Mail-Verteilern bekannt sind. Außerdem wird #dunkbar auch Einblicke in die unterschiedlichsten Aufgabenfelder von Ehrenamtlichen gewähren und ihre ganz persönliche Geschichte schildern. Gerne können Personen für diese Kategorie bei der BVSA-Geschäftsstelle vorgeschlagen werden.
Wie bist du zu deinem Ehrenamt gekommen? Wer hat dich angeworben?
Ich habe förmlich Basketball im Blut. Mein Vater ist Grieche und in Griechenland ist Basketball wie eine Religion (lacht). Ich komme aus Weißenfels und habe dort mein erstes Spiel der Wölfe mit 3 Jahren gesehen. Seitdem habe ich schätzungsweise nur eine Hand voll Spiele nicht gesehen. Es war also eine Frage der Zeit, bis ich anfange, Basketball zu spielen. Angefangen Basketball zu spielen habe ich dann in der U10. Später kam Mario Leuschner auf mich zu und fragte, ob ich mir vorstellen könne, Schiedsrichter zu werden. Das war 2020. So nahm ich an einem LSE-Lehrgang teil, welchen Sebastian Günther leitete. Ich erinnere mich an eine lustige und lockere Atmosphäre während des Lehrgangs. Da hatte ich dann richtig Lust bekommen, wirklich aktiv als Schiedsrichter tätig zu werden. Gerade das Arbeiten in einem Team, das Teamgefühl innerhalb der Schiedsrichtergemeinschaft und mein grundlegendes Interesse an der Schiedsrichtertätigkeit treiben mich als Schiedsrichter immer wieder an. Es ist einfach eine spannende Arbeit.
Wie sieht dein Ehrenamt aus? Aus welchen Aufgaben setzt es sich zusammen?
Ich bin Schiedsrichter im Jugend- und Herrenbereich. Durch meine Teilnahme am vergangenen LSD-Lehrgang, pfeife ich mittlerweile auch Herrenspiele. Ich habe bereits Erfahrungen im Herrenbereich gesammelt und habe Lust, dort weiter aktiv zu werden.
Sonst mache ich immer mal wieder den Wischer in der BBL bei Weißenfels und in einer Saison war ich sogar mal im Wolfskostüm als Maskottchen unterwegs (lacht).
Ich trainiere außerdem ab und zu unsere U10 und helfe dort mit. Aber meine Haupttätigkeit ist die des Schiedsrichters. Da habe ich auch Ambitionen, gerne höher zu pfeifen.
Wie viel Zeit investierst du?
Das ist tatsächlich stark abhängig von den Ansetzungen. Dennoch gehen die meisten Wochenenden dafür drauf.
Außerdem bin ich abseits des Felds auch noch im Förderkader des BVSA, geleitet von Oliver Krösch und Joshua Holtermann. Dort finden regelmäßig Meetings und Online Regeltests statt, in welchen wir uns austauschen können und uns selbst reflektieren.
Was macht dir Spaß und was ärgert dich?
Ganz grundsätzlich habe ich wirklich viel Spaß mit meiner Tätigkeit als Schiedsrichter im BVSA. Ich finde es einfach schön, wenn man in die Halle kommt, die Trainer kennt, aber auch das Kampfgericht, die Eltern und Großeltern. Diese große Basketballfamilie ist einfach großartig und ich bin stolz und froh, ein Teil dessen zu sein. Außerdem finde ich es toll, dass man durch die Schiedsrichtertätigkeit die Möglichkeit hat, an sich selbst zu arbeiten und seine Persönlichkeit zu entwickeln. Ich erlerne auch nützliche Fähigkeiten, wie Umgang mit Stresssituationen oder das Arbeiten im Team.
Was mir aber grundsätzlich auffällt ist, dass das Ehrenamt zu selbstverständlich geworden ist. Es ist ganz einfach: Ohne Schiedsrichter - keine Spiele! Die Grundeinstellung ist falsch, dass Schiedsrichter immer da sind, wenn Spiele angesetzt werden. Ich weiß, dass wir viele Ehrenamtler sind und auch viele das Ehrenamt schätzen. Trotzdem kommt es manchmal so rüber, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt und dem ist eben nicht so.
Was machst du eigentlich neben dem Basketballfeld?
Ich bin Schüler am Goethegymnasium Weißenfels und gehe in die 11.Klasse. Zwischen Schule und Ehrenamt noch Zeit für Sonstiges zu finden, ist nicht leicht. Da ist einfach kein Platz mehr für andere Aktivitäten. Ich investiere aber sehr gerne Zeit in mein Ehrenamt und wie ich bereits am Anfang sagte, Basketball ist mein Leben.
Warum Basketball? Oder könntest du dir eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem anderen Genre vorstellen?
Grundsätzlich denke ich, dass Ehrenamt ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft ist. Würde ich mein Ehrenamt nicht dem Basketball widmen, dann könnte ich mir eine ehrenamtliche Tätigkeit auch sehr gut in einem anderen Bereich vorstellen. Basketball ist aber eben nur mal so geil und deshalb verweise ich da auf die Frage zuvor und antworte in gewohnter Manier: Basketball ist mein Leben.
Wenn du einen Wunsch für den Basketball in Sachsen-Anhalt frei hättest, wie würde dieser lauten?
Grundlegend wünsche ich mir bundesweit mehr Aufmerksamkeit für diese tolle Sportart. Ich hoffe, dass die Weltmeister-Euphorie noch lange erhalten bleibt und sich mehr Interesse für den Basketball in Deutschland entwickelt. Wir haben mit Andi Obst nicht nur einen Hallenser aus Sachsen-Anhalt als Weltmeister, sondern auch noch einen Spitzensportler mit Vorbildfunktion. Wo wir gerade bei Vorbildern sind, denke ich aber auch, dass wir aus Schiedsrichtersicht Vorbilder international haben. Die BBL-Schiedsrichter Carsten Straube und Oliver Krause gehören zu den besten deutschen Schiedsrichtern und haben auch internationale Einsätze und Erfolge zu verzeichnen. All diese Basketball-Persönlichkeiten sind Vorbilder für jüngere Menschen, das ist super.
Für den Basketball in Sachsen-Anhalt wünsche ich mir einfach, dass mehr Kinder den Weg in die Halle finden. Eine Teamsportart wie Basketball ist gut für die Entwicklung von Kindern. Man lernt, im Team zu agieren, mit Sieg oder Niederlage umzugehen und Verantwortung zu übernehmen, indem man spielerisch Entscheidungen trifft. Als nächsten Schritt wünsche ich mir dann natürlich, dass die Kinder realisieren, dass das Schiedsrichtersein genauso toll ist, wie selber zu spielen. Es wäre wirklich schön, wenn wir den Schiedsrichtermangel beseitigen könnten und damit jeder problemlos seiner Lieblingstätigkeit nachgehen könnte. Als langfristigen Wunsch habe ich noch, dass Wertschätzung und Achtung vor uns Schiedsrichtern wieder steigen. Ich sprach bereits über das als viel zu selbstverständlich angesehene Ehrenamt, was eben auch für uns Schiedsrichter gilt. Ein respektvoller Umgang miteinander und neben dem Spielfeld sollte Grundvoraussetzung sein. Auch im Hinblick auf die Gewinnung neuer junger Schiedsrichter, sollte dieses Ziel ganz oben stehen.
Was ist so toll daran, Schiedsrichter zu sein bzw. warum würdest du es weiterempfehlen?
Ich bin Schiedsrichter geworden, weil es selbstverständlich mit Basketball zu tun hat und ich grundsätzlich alles gut finde, was mit Basketball verbunden ist. Ich habe in meiner jetzigen Zeit als Schiedsrichter gelernt, im Team zu arbeiten. Das ist ja das A und O in der Schiedsrichtertätigkeit. Wir sind ein Schiedsrichtergespann und treten genau so auf. Ich verbessere meine persönlichen Fähigkeiten in Kommunikation und im Übernehmen von Verantwortung. Auch der respektvolle Umgang mit allen Spielbeteiligten sollte gekonnt sein.
Man lernt außerdem eine neue Sicht auf das Spiel kennen. Gerade deshalb empfehle ich auch Spielern die Ausbildung zum Schiedsrichter. Der neue Blickwinkel ist super viel wert.
Also, wer genau das erlernen will oder einfach Interesse daran hat, der sollte unbedingt eine Schiedsrichter-Ausbildung machen. Nebenbei auch noch etwas finanziell zu verdienen, kommt unterstützend hinzu.
Lieber Christos, alles Gute für dich!
Du bist und bleibst immer ein Teil des Basketballs in Sachsen-Anhalt. Danke für deine Arbeit!
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