#dunkbar - Nr. 3: Wie der Basketballsport nach Kalbe/Milde kam

Donnerstag, 03. Mai 2018

#dunkbar-Kurzportrait: Thomas von Glahn // © BVSA // Foto: privat

#dunkbar - Nr. 3: Thomas von Glahn

In der dritten Ausgabe von #dunkbar führt Euch unser Freiwilligenkoordinator Franz Bender in bekanntem Interviewformat durch die Vorstellung eines Ehrenamtlichen aus unserer Basketballfamilie. Nachdem wir in der #dunkbar - Nr. 2 Halt im Osten Sachsen-Anhalts gemacht haben, geht es nun hoch hinaus in den Norden.

Somit möchten wir weiterhin einen Teil zur Anerkennungskultur des Ehrenamts im Verband beitragen und Euch Personen näherbringen, die ihr vielleicht noch nicht persönlich getroffen habt oder die Euch nur aus Spielberichten, dem Saisonheft oder E-Mail-Listen bekannt sind. Außerdem wird #dunkbar auch Einblicke in die unterschiedlichsten Aufgabenfelder von Ehrenamtlichen gewähren. Gerne können Personen für diese Kategorie bei der BVSA-Geschäftsstelle vorgeschlagen werden. Die dritte Ausgabe von #dunkbar stellt Euch Thomas von Glahn von Verein VfL Kalbe/Milde vor.

Wie bist Du zu Deinem Ehrenamt gekommen? Wer hat Dich angeworben?

"Das ist lange her. In der dritten Klasse hatte ich das erste Mal Kontakt mit dem orangen Ball. Mein damaliger Sportlehrer entfachte also meine Leidenschaft für den Basketball. Weil er auch Basketballtrainer war, hab ich mich gleich im Verein angemeldet. Während der Schule, in der Lehre und der Zeit bei der Armee habe ich den Ball nie weggelegt. Da ich ´93 nach Kalbe gezogen bin, wo es keinen Basketball gab und ich beruflich in einem Kinderheim in Gardelegen gearbeitet habe, bot es sich an, ein Basketball-Turnier auszurichten. Die Resonanz war großartig und es kamen schnell viele Leute zusammen, die Spaß am „ballen“ hatten. Die Idee „was Richtiges“ daraus zu machen, war nicht weit. Mithilfe von vielen Helfern gelang es uns, einen Basketballverein zu gründen und den Sport in der Region zu etablieren. So kam ich zu meinem ersten Engagement im Basketball. Das habe ich bis 2003 gemacht. Irgendwann hatten wir genug Leute zusammen, um ein eigenes Team in Kalbe auf die Beine zu stellen. Das gelang uns Ende 2003 und seit dem stehe ich "an vorderster Front" beim VfL Basketball Kalbe."

Wie sieht Dein Ehrenamt aus? Aus welchen Aufgaben setzt es sich zusammen?

"Meine Aufgaben sind schon ziemlich umfangreich. Seit 2004 bin ich Abteilungsleiter und gehörte acht Jahre lang dem Vorstand an. Seit einiger Zeit bin ich „nur“ noch beratend tätig und engagiere mich lieber als Ehrenratsvorsitzender. Das ist eine Art Schiedskommission, die dem Vorstand auf die Finger schaut (grinst). Ich bin Trainer der Minis und auch aktiver Schiedsrichter, weiterhin Vorsitzender eines Fördervereins und Botschafter für Demokratie und Toleranz. Darüber hinaus engagiere ich mich stark als Projektleiter bei "Körbe gegen Gewalt". Das stellt die perfekte Ergänzung zur Vereinsarbeit in der Basketballabteilung dar, denn über dieses Projekt gelingt es immer wieder, neue Spieler, Trainer und Schiedsrichter für den Verein zu gewinnen."

Thomas von Glahn als Schiedsrichter im Einsatz // Foto: privat

Wie viel Zeit investierst Du für Deine ehrenamtlichen Tätigkeiten?

"Da es eine Kooperation zwischen meinem Arbeitgeber, dem AWO Sozialdienst Altmark, und dem VfL Kalbe/Milde gibt, habe ich das große Glück, meine Leidenschaft eng mit meinem Beruf verbinden zu können. Dennoch kommen in einer Woche schnell bis zu 30 Stunden zusammen. Dort sind die Zeiten für Training und die Schiedsrichtereinsätze aber noch gar nicht mit eingerechnet. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich gehe selten vor Mitternacht ins Bett (lacht)."

Was macht Dir Spaß und was ärgert Dich?

"Positiv ist, dass der orangene Ball ein fester Bestandteil meines Lebens geworden ist. Seit über 40 Jahren begleitet er mich nun. Aber viel wichtiger finde ich, dass ich durch die Arbeit im Verein sozial benachteiligte Kinder unterstützen kann. Mithilfe des Sports haben die Kids die Möglichkeit, vieles zu erreichen. Und wenn ich es schaffe ihnen meine Lebensphilosophie "carpe diem" mit auf den Weg zu geben, dann macht mich das stolz und glücklich zugleich.

Als ärgerlich empfinde ich die starke Verbindung des Sports zum Geld. Häufig kann man nur etwas bewegen, wenn Geld die Basis bildet. Außerdem habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass Sportler trotz ihrer herausragenden Leistungen auf dem Feld nur nach ihrem finanziellen Background beurteilt werden oder sportliche Talente aufgrund von mangelnden finanziellen Mitteln nicht entsprechend gefördert werden konnten. Das ist wirklich bedauernswert und schadet dem Sport."

Freiwilligenkoordinator Franz Bender (re.) im #dunkbar-Gespräch mit Thomas von Glahn // Foto: BVSA

Was machst Du eigentlich abseits des Basketballfeldes?

"Seit nunmehr 23 Jahren arbeite ich beim AWO Sozialdienst und betreue Tagesgruppen mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Dort versuche ich mithilfe des Leitspruchs „Bildung durch Bewegung“, den Sport in den Vordergrund zu rücken und interessierte Kids auch gleich in das Vereinsleben zu integrieren. Natürlich habe ich auch eine Familie und selber vier Kinder. Meine Frau bringt auch noch zwei eigene Kinder mit und zusätzlich kümmern wir uns um ein Pflegekind."

Warum Basketball? Oder könntest Du Dir eine ehrenamtliche Tätigkeit auch in einem anderen Genre vorstellen?

"Vieles beim Basketball hat mich schon immer begeistert. Man muss blitzschnelle Entscheidungen treffen, dazu die abwechslungsreichen Bewegungen, jeder Spieler ist jederzeit ins Spielgeschehen involviert und dass es ein Teamsport ist, ist mir besonders wichtig. Im Gegensatz dazu sind doch Tennis oder Golf reine Platzverschwendung (lacht). Sportart Nummer eins ist und bleibt einfach Basketball - Punkt!"

Wenn Du einen Wunsch für den Basketball in Sachsen-Anhalt frei hättest, wie würde dieser lauten?

"Ich spiele ja schon seit Jahren Lotto bei der Aktion Mensch. Ich wünsche mir, dass ich den Jackpot gewinne. Dann würde ich zuerst dem Verband langfristig drei hauptberufliche Trainerstellen finanzieren, weil die Auflagen seitens der Politik so stark zum Nachteil des Basketballs geändert wurden. Und den Rest spende ich dann einer Stiftung."

Bisher erschienen in dieser Rubrik:

#dunkbar - Nr. 1: Clemens Herold - Basket Bears Bernburg

#dunkbar - Nr. 2: René Stephan - Aschersleben Tigers

Franz Bender BVSA Freiwilligenkoordinator E-Mail: ehrenamt@bvsa.de

Philipp Streit Vorstandsreferent für besondere Aufgaben Mobil: 0173 6197465
E-Mail: philipp.streit@bvsa.de

Tags: Szene News Blog Übersicht

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