MBC und BVSA gründen Academy

Dienstag, 05. Juni 2018

Der Mitteldeutsche Basketball Club geht mit einem vollkommen neuen Nachwuchskonzept in die Zukunft. Gemeinsam mit dem Basketball-Verband Sachsen-Anhalt (BVSA) wurde im Mai die Mitteldeutsche Basketball Academy ins Leben gerufen. Die soll es möglich machen, den besten Talenten des männlichen Basketball-Nachwuchses aus Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland die Gelegenheit zum Training auf höchstem Niveau zu geben, erklären Club und Verband gemeinsam. Ziel ist es, Spieler für die Jugend Basketball Bundesliga (U 16) sowie die Nachwuchs Basketball Bundesliga (U 19), für Auswahl- und Nationalmannschaften und auch Bundesligaspieler auszubilden.

Gemeinsamer Startschuss für die MBA durch Alexander Rolle (Geschäftsführer MBA), Martin Geissler (Geschäftsführer MBC), Florian König (Geschäftsführer BVSA) v.l. // Foto: Höer

„Wir haben in den zurückliegenden fünf Jahren unser damals aufgestelltes Nachwuchskonzept kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt. Jetzt war der Punkt erreicht, um den nächsten Schritt mit der Gründung der Academy zu gehen“, sagt MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. Bis vor fünf Jahren musste sich der Club für die höchsten Nachwuchsligen in Deutschland mühsam über Qualifikationen einen Platz erkämpfen. Zuletzt erreichten dieJungwölfe in der JBBL sogar die Play-Offs, die MBC Junior Sixers scheiterten da noch knapp, konnten sich aber bereits in der ersten Play-Down-Runde den Platz in der NBBL fürs kommende Spieljahr sichern. Zudem gelang es, mehrfach Spieler für Nachwuchs-Auswahlmannschaften auszubilden. „Wir glauben aber es geht noch besser“ - aus Sicht von Geissler war die Zeit also reif für ein neues Konzept. Mitentscheidend für den Zeitpunkt war, dass die hallischen Sportschulen keine Garantie mehr gaben, auch künftig Basketballer aufzunehmen. „Das führte zum Entschluss, den Nachwuchsleistungssport in Weißenfels am Standort des MBC zu konzentrieren“, erläutert der Geschäftsführer.

„Das ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Leistungssports in der männlichen Jugend“, erklärt der Vorsitzende des BVSA Thomas Schaarschmidt. So wie mit der Gründung der Academy alle an einem Strang ziehen, könne das Projekt langfristig sogar beispielgebend für den deutschen Nachwuchs-Basketball werden. „Im Verband sind wir begeistert davon, dass sich der MBC so dafür einsetzt“, sagt Schaarschmidt. Der BVSA werde sich personell wie finanziell beteiligen und „es ist nicht nur eine Sache zwischen dem BVSA und dem MBC“. Denn zu den Stärken des Projekts zähle, dass es offen für alle Vereine sei, die sich diesem neuen leistungssportlichen Ansatz stellen wollen. „Unser Ziel ist es, jedem männlichen Nachwuchsspieler Sachsen-Anhalts die bestmögliche Entwicklungschance zu geben“, so Schaarschmidt.

Der MBC hat bereits Erfahrung in der Kooperation mit anderen Clubs im Nachwuchsbereich, besonders mit den BSW Sixers Sandersdorf sowie dem SSV Einheit Weißenfels, aber ebenso mit BBC und USV Halle sowie dem Leipziger USC. „Wir sprechen jetzt aber auch mit weiteren“, so Geissler. Er sieht die Möglichkeit der Kooperation genauso mit den Basketballclubs in der Harzregion, Dessau oder Magdeburg und anderen. Für die Umsetzung des neuen Nachwuchskonzeptes greift der MBC aber auch tief in die Tasche. „Wir haben bislang schon gut 160.000 Euro in der Saison für den Nachwuchs ausgegeben. Wir werden das Engagement jetzt nahezu verdoppeln“, erklärt der Geschäftsführer.

Das ist vor allem auch deshalb notwendig, weil der MBC in Weißenfels unter dem Dach der MBA ein Internat mit bis zu 20 Plätzen für junge Spieler einrichten wird. Gemeinsam mit dem Goethegymnasium und der Ökowegschule wurden Konzepte entwickelt, um den im Internat lebenden jungen Spielern eine gute schulische Ausbildung in Weißenfels zu ermöglichen. Außerdem stockt der MBC für den Nachwuchsbereich personell deutlich auf. Mit Alexander Rolle wurde ein Leiter für die Mitteldeutsche Basketball Academy eingestellt. Rolle hat früher selbst Basketball gespielt, ist ehrenamtlich für den Bereich Leistungssport im Vorstand des BVSA tätig, hat auch schon Nachwuchsteams trainiert. „Allerdings wollen wir in dem Projekt die Academy-Leitung von der sportlichen Leitung komplett trennen“, erklärt Geissler, damit sich die Nachwuchstrainer auf den Sport konzentrieren können. Zur Umsetzung stellt der MBC einen vierten hauptamtlichen Nachwuchstrainer ein. Nach den Worten von Geissler wird das Chris Schreiber sein, der künftig die JBBL-Mannschaft betreuen soll. Neu besetzt wird auch die NBBL-Trainerstelle. Zusätzlich engagiert der MBC auf zwei Halbtagsstellen sogenannte Satelliten-Trainer, die sich in Halle und Leipzig um Talente kümmern sollen. Die werden zudem als Co-Trainer in Bundesligateams des Nachwuchses agieren. Zudem bilden rund zehn ehrenamtliche Trainer den Nachwuchs aus.

Die Umsetzung des Projekts ist mit jeder Menge organisatorischer Arbeit verbunden. Dabei geht es nicht nur um das Internat, sondern auch um die Hallenzeiten für Training und Spiele. Genutzt werden sollen dabei vor allem Möglichkeiten in der Stadthalle, zum Beispiel für die Bundesligaspiele der U-19-Mannschaft, auch vor den Partien der Profis. „Ich hoffe zudem, dass es gelingt, die Inge-Schanding-Halle in Weißenfels-West wieder für den Basketball nutzbar zu machen“, sagt Geissler. Vergleiche werde es aber auch in Sandersdorf geben.

Die Konzentration der leistungsorientierten Nachwuchsarbeit in Weißenfels soll dazu führen, dass sich die Talente stärker mit MBC identifizieren, aber auch die Strukturen der Profimannschaft zum Beispiel im medizinischen Bereich für den Nachwuchs besser genutzt werden können. Die deutlich stärkere Nähe zur Erstliga-Mannschaft ermöglicht auch den Einsatz des BBL-Athletiktrainers in den Nachwuchsteams und schafft zudem neue Möglichkeiten des Kontakts zwischen Profis und Talenten.

Gemeinsame Pressemitteilung

Mitteldeutscher BC und Basketball-Verband Sachsen-Anhalt

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