#dunkbar - Nr. 5: Adrian Stock
Die fünfte Ausgabe von #dunkbar wird Euch von unserem Freiwilligenkoordinator Franz Bender näher gebracht. In traditionellem Interviewformat stellt er Euch einen
Ehrenamtlichen aus unserer Basketballfamilie vor. Nachdem wir in der #dunkbar - Nr. 4 in Zörbig zu Gast waren, geht es nun gen Norden nach Stendal.
Auf diesem Wege möchten wir weiterhin einen Teil zur Anerkennungskultur des Ehrenamts im BVSA beitragen und Euch Personen näherbringen, die Ihr vielleicht noch nicht persönlich getroffen habt oder die Euch nur aus Spielberichten, dem Saisonheft oder E-Mail-Verteilern bekannt sind. Außerdem wird #dunkbar auch Einblicke in die unterschiedlichsten Aufgabenfelder von Ehrenamtlichen gewähren und ihre ganz persönliche Geschichte schildern. Gerne können Personen für diese Kategorie bei der BVSA-Geschäftsstelle vorgeschlagen werden.
Die aktuelle Ausgabe von #dunkbar stellt Euch nun Adrian Stock vom BBC Stendal vor.
Wie bist Du zu Deinem Ehrenamt gekommen? Wer hat Dich angeworben?
"Angefangen hat alles in der 9. Klasse. Davor habe ich acht Jahre lang Handball gespielt. Aber wegen einer Verletzung musste ich eine Saison pausieren und habe in der Zeit irgendwie das Interesse am Handball verloren. Ich wollte dennoch weiter Sport treiben. Da kam die neu ins Leben gerufene Basketball AG an meiner Schule genau zum richtigen Zeitpunkt. Der Trainer des Schulliga-Teams war Alex Herrmann, der meinen Kumpel und mich nach kurzer Zeit fragte, ob wir nicht Lust hätten dem BBC Stendal beizutreten.
Anfangs spielte ich in einer U14 Mannschaft, welche außer Konkurrenz antrat. Anfangs haben wir uns wie die letzten "Deppen" angestellt. (lacht) Aber es hat riesigen Spaß gemacht. Und genau darauf kam es an. Deshalb sind wir dabei geblieben. Der BBC Stendal war damals schon stets auf der Suche nach Schiedsrichtern und Carsten Mogk fragte mich, ob ich Lust hätte, das auszuprobieren.
Ich nahm gleich an einem Lehrgang teil und fand es total interessant. Bei meinem ersten Spiel als Schiedsrichter wurde ich direkt ins kalte Wasser geworfen: U20-Bezirksliga. Ich war etwas nervös und habe insgesamt vielleicht zwei Ausbälle gepfiffen. (lacht) Aber das Spiel zu leiten, machte mir großen Spaß. Nach der ersten Saison als Schiedsrichter habe ich zur Belohnung Karten für ein BBL-Spiel bekommen und war danach noch mehr vom Basketball begeistert. Mein Interesse wuchs immer weiter. Deshalb habe ich anschließend auch noch meine Trainerlizenz gemacht und eine Minimannschaft als Coach übernommen."
Wie sieht Dein Ehrenamt aus? Aus welchen Aufgaben setzt es sich zusammen?
"Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim BBC Stendal gemacht. Da kamen dann natürlich zahlreiche Aufgaben auf mich zu. Ich habe vier Grundschulmannschaften trainiert und das Schiedsrichter-Wesen des Vereins komplett gemanagt. Zuerst war ich Ansprechpartner für die anderen Schiedsrichter im Verein. Dann bin ich mehr und mehr in die Aufgaben reingewachsen und wurde Schiedsrichter-Beauftragter des BBC Stendal. Ich betreute die Rookies und organisierte ihre Ausbildung. Auch die Gewinnung von Nachwuchstalenten habe ich im Laufe der Zeit selbstständig übernommen. Die ersten Spiele habe ich zusammen mit den Nachwuchs-Schiedsrichtern gepfiffen, um diese langsam an ihre Aufgabe heranzuführen. Ich finde es sehr wichtig, sie anfangs als Mentor zu begleiten.
Weil ich selbst sehr viele Spiele gepfiffen habe, wurden die Schiedsrichter-Ansetzer des BVSA auf mich aufmerksam. Vor zwei Jahren wurde ich dann in den Förderkader berufen und in diesem Jahr sogar in den Oberligakader. Mal schauen wo die Reise noch hingeht? Schließlich habe ich erst vor vier Jahren angefangen." (schmunzelt)
Wie viel Zeit investierst Du für Deine ehrenamtlichen Tätigkeiten?
"Während meines FSJ waren es 40 Stunden in der Woche. Da war ich jeden Tag an einer anderen Grundschule. Weil ich mittlerweile eine Ausbildung angefangen habe, ist es jetzt natürlich weniger geworden. In der Woche investiere ich vielleicht eine halbe Stunde am Tag. Aber an den Wochenenden werden es auch gerne mal 10-15 Stunden. Die langen Fahrtzeiten von Stendal sind immer sehr zeitraubend."
Was macht Dir Spaß und was ärgert Dich?
"Freude bereitet mir das Miteinander. Basketball ist ein Teamsport. Erfolgreich ist man nur, wenn man gemeinsam etwas bewirkt. Allein kommt man nicht weit. Das gilt für Spieler genauso wie für Schiedsrichter. Aber auch die Arbeit mit den Kids macht mir enormen Spaß.
Ein wenig ärgere ich mich über die Entwicklung des Schiedsrichterwesens in Sachsen-Anhalt. Der Mangel an Freiwilligen war meiner Meinung lange vorher absehbar und man hätte rechtzeitig gegensteuern können. Aber aktuell wird viel von Verbandseite getan, um die Situation zu verbessern. Das ist wiederum sehr positiv.
Außerdem ärgert mich, wenn man, unabhängig von der gelieferten Leistung als Schiedsrichter, auch mal einen geschmacklosen Spruch von Trainern oder Spielern
bekommt. Teilweise werden manche sogar persönlich. Das geht einfach gar nicht!"
Was machst Du eigentlich abseits des Basketballfeldes?
"Ich bin in Stendal geboren und habe mein gesamtes Leben dort verbracht - also stark in der Region verwurzelt. Deshalb habe ich mir auch einen Ausbildungsplatz in Osterburg gesucht. Berlin war auch in der Auswahl, aber ich wollte dem Basketball in Sachsen-Anhalt treu bleiben. Die Lehre zum Kaufmann im E-Commerce habe ich erst vor Kurzem begonnen. Dort betreibe ich einen Online-Shop für Landmaschinen. Also etwas, was gar nichts mit Basketball zu tun hat."
Warum Basketball? Oder könntest Du Dir eine ehrenamtliche Tätigkeit auch in einem anderen Genre vorstellen?
"Damals, als ich noch Handball gespielt habe, vielleicht. Ja. Aber mittlerweile bin ich so stark mit dem Basketball in Sachsen-Anhalt und dem BVSA verbunden, dass ich es mir nicht mehr vorstellen kann, mich in irgendeiner anderen Sportart zu engagieren. Das Fieber hat mich einfach infiziert." (lacht)
Wenn Du einen Wunsch für den Basketball in Sachsen-Anhalt frei hättest, wie würde dieser lauten?
"Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Leute in Sachsen-Anhalt Basketball spielen, noch mehr Städte und Gemeinden Vereine gründen und Teams stellen und dadurch der Verband weiterwächst, blüht und gedeiht. (lacht) Der ein oder andere zusätzliche Schiedsrichter wäre natürlich auch nicht schlecht."
#dunkbar - Nr. 1: Clemens Herold - Basket Bears Bernburg
#dunkbar - Nr. 2: René Stephan - Aschersleben Tigers
#dunkbar - Nr. 3: Thomas von Glahn - VfL Kalbe/Milde
#dunkbar - Nr. 4: Toni Jüstel - SV Zörbig
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